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Soundcheck (Vol. 13)

1. Es ist ja etwas in Mode gekommen, besondere Jahres-Tage der Erfolgsalben zu feiern, oder werden gar von den Plattenfirmen neu aufgelegt, mit irgendeinem neuen Sound etc. Remastered heißt das dann gern. Nicht immer ist für den Otto-Normal-Hörer erkennbar, wo jetzt die Qualitätsverbesserung ist, die den Preis rechtfertigt. Peter Gabriel ist da jedenfalls einen etwas anderen Weg gegangen. Er hat ja auch so ein Referenz-Album: „SO“! Darauf befinden sich seine größten Hits, die er heute nocht fast alle als Standard Songs mit auf jede Tour nimmt! Und genau dieses Album wird 25 Jahre. Klar, gibt´s ne neue Auflage, sogar als Jubiläums Box. Und genau dieses Album tourt er derzeit ab und hat sogar die Originaltourbesetzung von vor 25 Jahren an Bord. Mehr abfeiern geht nicht? Doch geht: Ganz zufällig hat er noch den Song ‚Courage‘ in seinen Archiven wieder gefunden, den er überarbeitet und auf seine Jubiläums Box als Highlight Bonus Track gepackt hat. Für alle die diese nicht ganz billige Box nicht im Schrank haben, hat er einen Remix  anfertigen lassen, der für alle hörbar ist.

2. The Killers hatten ja auch so ein Jubiläum, das sie in Feierlaune gebracht hat. Kein Album, aber immerhin ihr 10 jähriges Bestehen als Band! Das ist ja auch immerhin etwas. Und Anlass genug für ne kleine Retrospektive „Direct Hits“ (mit sehr passenden Zielscheiben Symbol Cover) auf ihre mittlerweile sehr erfolgreichen 5 Studioalben und ne beträchtliche Anzahl an Single Hits – die allemal n Best-of wert sind! Und pflichtgemäß haben die Jungs aus Las Vegas auch nicht gegeizt und 2 neue Songs dazugelegt, um den Verkaufserfolg noch zu untermauern. Und einer davon ist ‚Just another Girl‘.

3. St. Lucia ist nicht nur ne Karibik Insel, sondern auch ne „Band“, wobei diese streng genommen nur aus dem in Süd-Afrika geborenen Musiker mit dem eher französisch klingenden Namen Jean-Philip Grobler besteht, aber aus New York kommt und eine zeitlang in England gelebt hat. Noch kosmopolitischer geht ja kaum noch. Sein aktuelles Album heißt „When the Night“; lässt dem Namen nach eher dunkles vermuten, ist aber genau das Gegenteil. Waviger Synthie Pop, elektronische Bläser, dass man denkt man klebt in einer 80ies Best-of Zeitmaschine. Das sonnige gute Laune Stück ‚Elevate‘ ist da ein gutes Beispiel. Klingt zwar schwer nach Bands wie Climie/Fisher (Erinnern nicht zwingend notwenig) & Co., aber vertreibt definitiv das gedankliche Herbstwetter.

4. Vom Erfolgsalbum „AM“ haben sich die Arctic Monkeys das großartige ‚One for the Road‘ als aktuelle Single aus dem Schrank raus gelegt und dazu ein Video gedreht, was ja ironischer nicht sein kann: Die Band ist mit Designerklamotten auf Monster Landmaschinen auf den staubigsten und trockensten Strecken unterwegs, die sie finden konnten. Arbeitskleidung á la Arctic Monkeys. Sehen kann mas das hier natürlich nicht, aber dem lässigen Indie Groove kann man sich auch akustisch nur schwer entziehen.

5. We invented Paris ist ein 2010 gegründetes Projekt aus der Schweiz und Deutschland. Die Mitglieder sind allesamt Künstler aus unterschiedlichen Richtungen und verstehen sich als multimediales Kollektiv – also Kunst und Design unter einem Dach. Die Musik Fraktion besteht aus 6 Personen und arbeitet aktuell an einem 2. Album, nachdem sie in den letzten 2 Jahren viel Live unterwegs waren und sogar schon für Rod Steward als Opener gespielt haben. Der poppige Indie Track ‚Auguste Piccard‘ klingt namentlich schwer nach Star Trek, er ist aber ein schweizer Wissenschaftler gewesen, der es sogar zu literarischen Ehren gebracht hat. Er war nämlich Vorbild für eine Figur in der Comic Reihe Tim und Struppi. Das muss man auch erstmal schaffen…!

6. Die englischen Trip-Hop Veteranen von Morcheeba haben sich auch mal wieder zurück gemeldet und im Oktober ihr Album „Head up High“ rausgebracht. ‚Gimme your Love‘ ist ihre aktuelle Single Auskopplung, die nur noch entfernt an Downbeats und Trip Hop erinnert. Souliger Schunkel-Dance Groove, ein paar Turntable Sequenzen und breiter Synthsizer Teppich prägt den neuen Sound. Natürlich bietet das Album stärkere Referenzen an den alten Sound, aber im Großen und Ganzen „trip-hoppt“ die Band heute nur noch auf den hinteren Rängen. Schade eigentlich.

7. WhomadeWho ist ein dänisches Indie-Pop und Dance/ReMix Projekt, das sich stilistisch etwas an Daft Punk orientiert – mit klassisch ausgebildeten Musikern und elektronischer Klang-Basis. Sehr innovativ haben sich die Jungs in den letzten Wochen gezeigt, als sie ihre neue Single im Netz vorgestellt haben. Und zwar konnte man sich vor dem Erscheinen der Single eine dazugehörige App auf sein mobiles Endgerät (Handy/Tablet) runter laden, einen Countdown einstellen und die App hat dann automatisch am Erscheinungstag am 24.11.2013 um 7.00 Uhr morgens die Weckfunktion aktiviert. Natürlich mit dem passenden Song: ‚The Morning‘. Wie das mit dem neuen Album „Dreams“ ist, steht noch nicht fest. Für ne entsprechende Weckfunktion hat man aber auch noch locker bis März 2014 Zeit, denn da erscheint das Album erst.

8. Das Erfolgs-Album „Silhouettes“ der Berliner Dance Pop Formation Blitzkids mvt. ist zwar jetzt schon mehr als ein halbes Jahr alt, aber die Band tourt es immer noch fleißig durch den gesamten deutschsprachigen Raum ab. Zu recht. Selten war ein deutsches Dance Pop Projekt der letzten Jahre auf so hohem Standard. Und im Oktober kam dann auch die neue Single ‚My Delirium‘ raus. Hier habe ich aber mal das „harte“ ‚Shoot her‘ rausgesucht, das nur auf dem Album zu finden ist.

9. Marillion sind zweifelsohne eine der letzten großen Vertreter der ehemals weltweiten ProgRock Szene, zu denen auch Bands wie Genesis mit Peter Gabriel, Pink Floyd, etc gehörten. Mittlerweile gibt es kaum noch klassische Bands aus der Szene und als Marillion 2012 ihr letztes, stellenweise sogar recht politische Album „Sounds that can´t be made“ veröffentlicht hatten, sagten manche englische Kritiker, die sich eh schon lange weigerten Prog Rock á la Marillion im Radio zu spielen, „…der Stil ist durch…will keiner mehr hören!“ Dass die Band aber auch der Sound nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat, auch wenn die Songs nach wie vor kein radiotaugliches, dafür aber sehr wohl Live Format haben, zeigt das großartige ‚Power‘

10. Was ist nicht alles über Lady Gaga geschrieben, gemunkelt und an Abgesängen geschrieben worden. „Social Media Queen der Selbstinszenierung reizt Geschmacksgrenzen und virtuelle Präsenz bis zum Anschlag aus!“ Höhepunkt war das für meine Begriffe etwas würdelose Internet Kunstprojekt, bei dem sie sich im „Eva-Kostüm“ nicht gerade teuer für Jedermann zur Schau stellte. Es scheint fast so, als sei jedes Mittel gut, um Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Und genau an dieser Stelle kommt das neue Album ins Spiel. Sollte eigentlich als musikalisches Kerngeschäft über allem thronen, aber ungünstigerweise heißt es „ArtPop“ und mutete schon vor den ersten Klängen, wie ein weiteres Marketing Erzeugnis an. Die Plattenverkäufe der ersten beiden Wochen lassen auch eine Übersättigung erahnen. Ein erhoffter Mega Seller ist das Album bislang nicht, auch wenn manch andere von derartigen Verkäufen träumen würde. Die Trauben in ihren Sphären hängen nun mal höher. Und dann auch noch die Querelen mit Plattenfirma und Manager, der dann auch dem Streit um Kunst und Kommerz zum Opfer fiel und von der Lady in die Wüste geschickt wurde. Hört man sich ARTPOP an, macht sich auch schnell Ernüchterung breit. DancePop, ElektroPop, Synthieklänge, breite Soundflächen, die in Clubs funktionieren, aber den Nebeneffekt haben, dass sie nach dem Club zwar wie Kaugummi unter dem Schuh kleben (und da will man sie eigentlich nicht haben), aber dort nicht wirklich haften bleiben. Man merkt dem Album an, dass Hingabe fehlt und stellenweise lieblos auf Charttauglichkeit zusammenproduziert wirkt. Man wünscht sich, dass Frau Gaga mal n Gang runter schaltet und sich auf´s Wesentliche konzentriert. Das für ihre Verhältnisse minimalistischen piano-balladige ‚Dope‘ ist mein persönliches Album-Highlight und erinnert stellenweise fast ein wenig an den morbiden Charme von Marianne Faithful Songs!

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